Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von etwas mehr als 12 kg ist die Banane nach dem Apfel die beliebteste Frucht der Deutschen. Dabei liegt der Marktanteil fair gehandelter Bananen in Deutschland bei beachtlichen 10 %. Doch die restlichen 90 % werden in der konventionellen Fruchtwirtschaft weiterhin unter sehr proble- matischen Bedingungen produziert und gehandelt. Denn mit der Nachfrage nach Südfrüchten wächst auch die Macht der Supermarktketten und multinationalen Konzerne, die im Rahmen ihres Wettbewerb nicht zuletzt Preisdumping betreiben. Die niedrigen Einkaufspreise lassen daher in den Produktionsländern kaum Spielraum für eine positive soziale Entwicklung.
Haben Sie das gewusst?
- Auf Bananenplantagen herrschen zum Teil katastrophale Arbeitsbedingungen - Arbeitszeiten von bis zu 15 Stunden und Gehaltszahlungen weit unter Mindestlohn sind die Regel.
- Es fehlt an gewerkschaftlichen Rechten.
- In der Bananenindustrie werden Pestizide großzügig und unkontrolliert eingesetzt. Der Einsatz birgt große Risiken für Mensch und Natur, führt zu gesundheitlichen Schäden oder zum Verlust der Biodiversität. Bananen sind „Pestizid-Weltmeister“!
- Es herrscht hoher Preisdruck, der von Exporteuren, Importeuren und Supermärkten ausgeht. Kleinbauernfamilien können diesem nicht Stand halten und müssen regelmäßig um ihre Existenz fürchten.
- Der Klimawandel ist ein großes Problem! Überschwemmungen führen zu Ernteverlusten und Qualitätseinbußen.
Vor diesem Hintergrund setzt sich der Faire Handel politisch für eine Verbesserung der Situation aller Bananenproduzent:innen ein – und sieht seitens der Einzelhandelsriesen und der Politik sehr großen Handlungsbedarf. Aber auch wir als Konsument:innen sind an dieser Stelle gefragt und entscheiden mit jedem Einkauf, den wir tätigen, neu.
BanaFair e.V. ist seit 1986 auf den Import und die Vermarktung fairer Bananen spezialisiert. Der Verein arbeitet mit Kleinproduzenten in Lateinamerika und der Karibik zusammen, die ihre Ware auf diese Weise unabhängig von den großen Fruchthandelskonzernen nach Europa exportieren können. Die Zusammenarbeit von BanaFair mit den Handelspartnern fußt auf Langfristigkeit, Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Entwicklungszielen.
Wichtigster Handelspartner ist der Kleinbauernverband Urocal in Ecuador. UROCAL ist ein regionaler Kleinbauernverband in Ecuador und seit 1998 Handelspartner von BanaFair. Etwa 120 Familien in der Küstenregion im Süden des Landes bauen auf kleinen Flächen Bananen an, ohne chemischen Dünger und Pestizide. Die Bauern arbeiten nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus: Stärkung der Pflanzen durch Mulchen und Mischkultur, organische Düngung, mechanische Unkrautbekämpfung. So bleiben die Böden fruchtbar und die Menschen gesund. UROCAL berät und unterstützt die Bauern und lässt nach den nach den strengen Richtlinien des Anbauverbandes Naturland produzieren.
BanaFair hat anschaulich dargestellt, wie der Faire Handel auch anders geht.
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