Weltladen im Viertel

Weltladentag 2022: MÄCHTIG unfair!

Am 14. Mai findet der diesjährige Weltladentag statt. Unter dem Motto "MÄCHTIG unfair" möchten wir zusammen mit dem Weltladen Dachverband und unseren vielen Mitstreiter*innen auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam machen und an vergangene Weltladentagsaktionen anknüpfen. Dabei wird der Fokus vor allem auf der Absurdität von Dumping-Preisen und der Sensibilisierung für ein gesetzliches Verbot liegen. Deutschlandweit wird es an diesem Tag vielen Weltläden Veranstaltungen vor Ort oder auf der Straße, Podiums-, Diskussionsrunden und Mitmachaktionen geben. Auch wir werden den Tag nutzen, um zu informieren und zu sensibilisieren. Stay stuned!

Und das ist MÄCHTIG unfair: 
Weltweit sind die Schattenseiten unseres Wirtschaftssystems zu beobachten: Schlechte Arbeitsbedingungen, Niedriglöhne und immer wieder Verletzungen von Menschenrechten. Der Teufelskreis der Profitoptimierung und des harten Preiswettbewerbs geht auf Kosten von Mensch und Umwelt.  
Besonders absurd erscheint es, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während Produzent*innen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen. Oft erhalten sie für ihre Produkte viel zu niedrige Preise, mit denen sie nicht einmal die Produktionskosten decken können. Der großen Macht- und Verhandlungsposition der Unternehmen können die Produzent*innen oft nichts entgegensetzen. 

Hier und an die folgenden bereits erreichten Meilensteine knüpft der Weltladentag 2022 an: 

Meilensteine
2021 beschliesst Deutschland ein Lieferkettengesetz: Das Gesetzt verpflichtet Unternehmen erstmals zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang ihrer globalen Lieferkette. Das ist ein großer Schritt für den Schutz von Menschenrechten und Umwelt in der globalen Produktion. 

2021 wurde ein Verbot unfairer Handelspraktiken eingeführt: Das Gesetz untersagt gängige und besonders unfaire Handelspraktiken von Unternehmen gegenüber ihren Lieferanten wie kurzfristige Stornierungen von Lieferungen oder einseitige Änderungen der Lieferverträge. Damit wird zumindest ein Mindestmaß an Fairness im Lebensmittelhandel erstmals gesetzlich verankert. 

Ein guter Anfang, der aber noch stark ausbaufähig ist. Deshalb fordern wir zusammen mit den Fair-Handels-Akteuren die Bundesregierung auf, beide Gesetze schnellstmöglich nachzubessern. 
Auch Sie haben die Möglichkeit ins Handeln zu kommen, u. a. mit Ihrer Unterschrift für ein verbindliches europäisches Lieferkettengesetz. Wie? Ganz einfach dem Link folgen: www.lieferkettengesetz.de und Herrn Scholz folgenden Brief schicken. Let`s go!